Schaezlersches Gartengutpalais

(Henrich-Villa, Schaezlerstraße 9)

Autor: Ulrich Kirstein

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Spätbarocker Mansarddachbau, 1764 von Gottfried Schifter für Georg Walter von Halder errichtet und 1813 an Johann Lorenz von Schaezler verkauft. Der dreigeschossige Bau mit flachem, dreiachsigem Mittelrisalit wird an den abgerundeten Ecken durch eine Quaderung betont, die höheren Fenster und der geschwungene Balkon akzentuieren den dahinterliegenden Gartensaal. Der Eingangsbereich lag ursprünglich im Osten, was eine kolorierte Federzeichnung von J. M. Frey um 1800 beweist. Im Inneren haben sich bemalte Türfelder (um 1765) erhalten, die höfische Ruinen- und Parklandschaften zeigen, außerdem ein Joseph Christ zugeschriebenes Fresko im Treppenhaus (Triumph von Athena und Merkur). Das Schaezlersches Gartengutpalais zählte zu den vornehmsten seiner Art in Augsburg. In dem zugehörigen, einst mehrere Hektar großen Park befand sich zeitweise auch eine Mars-Venus-Gruppe von Hubert Gerhard (heute: Bayerisches Nationalmuseum, München). Nach mehrmaligen Besitzerwechseln (u. a. Schnurbein, Stetten) zog 1933 die Bäckerinnung ein. Nach Kriegsende Teilnutzung durch den Elektrogroßhandel Henrich, heute Kopierzentrum.

Literatur:

Gertrud Seyboth, Wandlungen einer Stadt 2, 1978, 112 f.

Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern 3, Schwaben, 1989, 135

Bernt von Hagen / Angelika Wegener-Hüssen, Stadt Augsburg, 1994, 392 f.

Schaezlersches Gartengutpalais, frühes 19. Jahrhundert