Hut

Hans, * um 1490 Haina bei Römhild, † 6.12.1527 Augsburg, Täufer

Autoren: Wolfgang Wallenta, Redaktion

Stand/Quelle/Datum: 22.11.2011

  • Eine der wichtigsten Figuren der süddeutschen Täuferbewegung. Zunächst unter dem Einfluss Thomas Müntzers stehend, wurde er 1526 nach Bekanntschaft mit Hans Denck in Augsburg zum Täufer. Rege Predigttätigkeit führte ihn nach Franken, Bayern und Österreich. 1527 Teilnahme an einem Religionsgespräch mit Balthasar Hubmaier in Nikolsburg, wo er unterlag. Nach Teilnahme an der ’Märtyrersynode’ in Augsburg (1527) wurde er gefangen genommen, starb unter ungeklärten Umständen an den Folgen eines Feuers in seiner Zelle. Angehöriger des radikalen Flügels der Täufer, entwickelte ein apokalyptisch-militantes Programm, an dessen Ende er sich – nachdem die Türken das Strafgericht Gottes vollzogen hatten – als alleiniger Herrscher auf Erden sah.

Literatur:

Theologische Realenzyklopädie 15, 1986, 741-747

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon 2, 1990, 1213-1217

Gottfried Seebass, Der Prozess gegen den Täuferführer Hans Hut in Augsburg, in: Ketzerverfolgung im 16. und frühen 17. Jahrhundert, 1992, 213-230

Ders., Die Reformation und ihre Außenseiter, 1997

Ders., Müntzers Erbe. Werk, Leben und Theologie des Hans Hut, 2002

Ernst Laubach, '... kain Obrigkait zu erkhennen und sich dem Turkhen anhengig zu machen ...'. Zu einer Stigmatisierung der Täufer im 16. Jahrhundert, in: Zeitschrift für historische Forschung 34 (2007), 411-439.