Häusler

Carl, * 8.11.1864 Leipzig, † 28.2.1943 Augsburg, Schauspieler, Regisseur, Intendant

Autor: Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Schauspieler in Halle/Saale, Breslau, Kassel und Augsburg, wo er 1892 als ’Mortimer’ in ’Maria Stuart’ debütierte. Nach Stationen als Theaterleiter in Görlitz und Kiel 1903-1928 Direktor des Stadttheaters. Dank künstlerischer und unternehmerischer Fähigkeiten erlebte das Augsburger Theater unter seiner Leitung eine Blütezeit. Auf dem Opernsektor, den er bevorzugt pflegte, stellte er neben den Hauptwerken etwa Mozarts, Wagners und Verdis die neuesten Werke u. a. von d’Albert, Puccini, Strauss, Humperdinck, Wolf-Ferrari vor. 1914 brachte das Augsburger Theater als eines der ersten nach Ablauf der Schutzfrist Wagners ’Parsifal’ außerhalb von Bayreuth heraus. Einen Schwerpunkt bildeten auch die neuen Operetten von Léhar, Fall, Oscar Straus etc. 1919 Kommunalisierung des bis dahin dem jeweiligen Direktor verpachteten Stadttheaters. 1924 wurde das Schauspielensemble aufgelöst und ersatzweise u. a. die Münchner Kammerspiele unter Otto Falckenberg zu Gastspielen verpflichtet. Anlässlich seines 25-jährigen Amtsjubiläums zum ersten Intendanten des Hauses ernannt, trat er mit Ende der Spielzeit 1927/28 in den Ruhestand. Am 1.9.1928 errichtete die Stadt Augsburg in Erinnerung an Häuslers Verdienste mit einem Kapital von 12.000 RM die Karl-Häusler-Stiftung für die Unterstützung bedürftiger aktiver bzw. ausgeschiedener Mitglieder des künstlerischen Personals des Stadttheaters.

Literatur:

Augsburger Rundschau 5 (1926), 69 f.

139 f.

Das Stadttheater Augsburg, 1927

Augsburger Almanach und Stadtchronik, 1952, 92 f.

Stadttheater Augsburg, 1956, 9-12

Deutsches Theater-Lexikon 1, 1953, 665

Franz Krautwurst / Wolfgang Zorn, Bibliographie des Schrifttums zur Musikgeschichte der Stadt Augsburg, 1989.